Einsatzmöglichkeiten
Die Blockleimung bzw. Blockbindung weist schon durch ihren Namen auf den klassischen Einsatzzweck als Block bzw. Abreißblock hin. Ihr wichtigstes Merkmal: Der Inhalt wird durch die Leimung mit Kaltleim zusammengehalten, einzelne Blätter lassen sich so nach Bedarf einfach heraustrennen. Da sich diese Bindung bei nahezu allen gängigen (DIN-)Formaten verarbeiten lässt, werden damit kleine Notizblöcke ebenso gefertigt wie Schreibblöcke im beliebten DIN-A4-Format oder große Schreibtischunterlagen. Auch Arbeitsmaterialien wie Rezept- oder Gastroblöcke sind mit dieser Bindung ausgestattet. Die aufgezählten Produkte haben neben der gleichen Bindeart noch etwas gemeinsam: Sie werden beschrieben, weshalb bei der Anwendung der Blockleimung in der Regel ungestrichene Papiere (wie Offset- oder Recyclingpapiere) verarbeitet werden. Außerdem wird auf der Rückseite der Drucksache oft ein stabiler Karton angebracht, damit die Blätter auch ohne Unterlage (z. B. Schreibtisch) einfach beschrieben werden können.
Ein Sonderfall im Bereich der Blockleimung nehmen Durchschreibesätze bzw. Selbstdurchschreibesätze ein. Diese werden trotz der zunehmenden Digitalisierung noch immer häufig verwendet – unter anderem in der Gastronomie, Hotellerie oder im Einzelhandel und dem Baugewerbe. So lassen sich Lieferungen schnell quittieren und geschäftliche Angelegenheiten dokumentieren. Häufig werden Durchschreibesätze fortlaufend nummeriert und zur einfachen Archivierung gelocht. Um das Durchschreiben zu ermöglichen, kommen hier SD-Papiere zum Einsatz, die mit Farbpigment-Mikrokapseln ausgestattet sind und aufplatzen, sobald Druck mit einem Stift auf das Papier ausgeübt wird.
Auch bei Eintrittskarten, Gutscheinen und Wertmarken finden wir oft eine Blockleimung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Blockleimung hält alles zusammen, einzelne Blätter können jedoch einfach und schnell entnommen werden.
Unsere Blockleimung im Detail
Herstellungsverfahren
Die Blockleimung ist ein simples Klebeverfahren, bei dem ein Kaltleim mit geringer Klebkraft zum Einsatz kommt. Dieser wird in der industriellen Fertigung per Düsen oder Bürsten aufgetragen. Ein manuelles Auftragen des Klebstoffs ist auch möglich, dann mit einem Pinsel. Wenn die Blätter des Inhalts allesamt identisch sind, entfällt das Zusammentragen. Dann wird für die Weiterverarbeitung aus dem bedruckten Papierstapel einfach die gewünschte Anzahl an Blättern extrahiert. Diese werden zusammengepresst und am entstandenen Block- bzw. Buchrücken mit einem Leim zu einem Block verklebt. Dabei kann der Leim an allen vier Seiten angebracht werden. Bei einigen Druckprodukten wie Eintrittskarten, die schnell abgetrennt werden sollen, kommt die Bindung in der Regel auf eine der beiden kurzen Seiten.
Die entstandenen Inhaltsblöcke werden in der Regel an allen vier Seiten beschnitten. Es ist jedoch auch möglich, nur die Seite zu beschneiden, die geleimt werden soll – die anderen Seiten werden in diesem Fall nach der Beleimung beschnitten. Sollen einzelne Blätter des Druckprodukts später abgeheftet und archiviert werden, wird ganz einfach gelocht.
Ein Umschlag wie bei Broschüren, der den Rücken des Buchblocks umschließt, ist nicht üblich. Optional wird aber eine Graupappe untergelegt, die dem Produkt als Rückseite mehr Stabilität verleiht. Für den Schutz der Blöcke kann vorne auch jeweils ein individuell gestaltetes Deckblatt angeleimt werden.
Das ist bei der Blockleimung zu beachten
Beschreibbare Papiere verwenden
Offset- oder Recyclingpapiere sind besonders geeignet, da hier die beste Haftung des Leims gewährleistet ist. Außerdem sind diese mit allen gängigen Stiften beschreibbar. Kommen gestrichene und/oder sehr starre Papiere zum Einsatz, dann leidet die Haltbarkeit und die Blätter können sich ungewollt und frühzeitig lösen.
Sollen die Seiten z. B. mit einem Füller beschreibbar sein, dann darf kein Lack zum Einsatz kommen. Der Lack verschließt die Oberflächenstruktur des Papiers – die Tinte kann nicht mehr in den Bedruckstoff eindringen und verschmiert.
Grammatur des Papiers
Hohe Papiergrammaturen begünstigen das frühzeitige Lösen der Blätter, da der Leim einer entsprechenden Hebelwirkung ausgesetzt ist. Bei Schreibtischunterlagen, Notiz- und Schreibblöcken empfehlen wir deshalb eine maximale Papiergrammatur von 120 g/m². Zu viele Inhaltsseiten haben den gleichen Effekt und bewirken das frühzeitige Lösen der Blätter. Der Block wird zu schwer und der Leim kann brechen. Wir bieten blockgeleimte Produkte bis maximal 100 Inhaltsseiten an. Mehr Seiten sind technisch möglich, allerdings sollte dann eine geringe Papiergrammatur gewählt werden. Bei Durchschreibesätzen lassen sich zum Beispiel 50 Sätze mit je einem Ober- und zwei Unterblättern zu einem Block verarbeiten, was insgesamt 150 Blätter pro Block ergibt. Die Papiere haben dann nur eine Grammatur von 60 bis 90 g/m².
Alternativen zur Blockleimung
Die angewandte Bindeart ist abhängig von den Anforderungen Ihrer Druckprodukte. So ist die Blockleimung ideal für Drucksachen geeignet, bei denen einzelne Seiten einfach herausgetrennt werden sollen. Das können Blöcke, Durchschreibesätze oder Schreibtischunterlagen sein. Je nach Verwendungszweck und Umfang der Druckprodukte kann sich mit Blick auf die Vorteile und Nachteile aber auch eine andere Bindung anbieten. Hier einige Beispiele:
- Wenn Sie langlebigere Schreibblöcke drucken lassen wollen, empfehlen wir Blöcke mit Spiralbindung. Hier lassen sich einzelne Blätter abreißen und die Drucksachen zudem gut aufschlagen. Die Spiralbindung eignet sich auch gut für oft genutzte Schulungsunterlagen oder Handbücher.
- Die Klebebindung ist bei der Realisierung von Katalogen und Magazinen sowie dickeren Zeitschriften und Broschüren besonders beliebt, da sie sich auch gut für Druckprodukte mit einer hohen Seitenanzahl eignet.
- Für hohe Auflagen an Werbeprospekten und Zeitungsbeilagen mit wenigen Seiten bietet sich Klebefalz an. Die auch Falzklebung genannte Bindung ist günstig und besonders für Drucksachen geeignet, die nicht lange halten müssen.