DRUCKDATENERZEUGUNG AUS CORELDRAW 15
Diese Anleitung garantiert Ihnen nicht die richtige Erstellung Ihrer Druckdaten. Vielmehr soll sie als Hilfestellung dienen. Wenn Sie mit der Erzeugung von Druckdaten nicht vertraut sind und dieser Anleitung folgen, empfehlen wir Ihnen, einen kostenpflichtigen Datencheck als Zusatzoption zu Ihrem Auftrag zu bestellen.
Da uns häufig Fragen bezüglich der Druckdatenerstellung mit CorelDRAW erreichen, möchten wir Ihnen hierzu einen Leitfaden an die Hand geben. Dargestellt in CorelDRAW X5 am Beispiel eines üblichen DIN-lang-Flyers, wie Sie ihn in unserem Onlineshop bestellen können.
FARBMANAGEMENT
Bevor Sie mit dem eigentlichen Aufbau des Dokumentes beginnen, sollten Sie das CorelDRAW-Farbmanagement einrichten.
Das Farbmanagement dient dazu, eine konsistente Farbwiedergabe aller am Prozess beteiligten Geräte zu ermöglichen (Scanner, Kamera, Monitor, Drucker, Druckmaschine etc.). Dabei wird für jedes Gerät ein sogenanntes ICC-Profil benötigt, das dieses hinsichtlich seiner farblichen Eigenschaften beschreibt. Die korrekten ICC-Profile für den Offsetdruck finden Sie auf der Webseite der European Color Initiative (www.eci.org) in der Rubrik „Downloads“ unter dem Dateinamen „eci_offset_2009.zip“. Entpacken Sie das Archiv und installieren Sie die Profile in Ihrem System („Rechtsklick → Profil Installieren“).
Navigieren Sie über die Menüfolge „Extras → Farbverwaltung → Standardeinstellungen“ zu dem entsprechenden Fenster.
Wählen Sie als Voreinstellung „Europa - Allgemein“ aus und ändern Sie die Schmuckfarbendefinition von „Lab-Werte“ auf „CMYK-Werte“. Überprüfen Sie, ob die restlichen Einstellungen den hier abgebildeten entsprechen.
Das Farbprofil „ISO Coated v2 (ECI)“ ist korrekt für Druckaufträge auf Bilderdruckpapier. Sollten Sie eine Datei für den Druck auf Offsetdruckpapier erstellen, wählen Sie an dieser Stelle bitte „PSO Uncoated ISO 12647 (ECI)“.
DOKUMENT ANLEGEN
Erstellen Sie über „Datei → Neu“ ein neues Dokument und wählen Sie „Voreingestelltes Ziel: Standard-CMYK“. In diesem Menü haben Sie auch die Möglichkeit, das CMYK-Profil abweichend von der Standardeinstellung nur für dieses Dokument auszuwählen. Das Seitenformat müssen Sie an dieser Stelle noch nicht eingeben, dies kann im nächsten Schritt erledigt werden.
Über „Layout → Seite einrichten“ gelangen Sie in das folgende Menü.
Das Endformat des DIN-lang-Flyers können Sie der entsprechenden Produktseite unter „Details“ entnehmen, es beträgt 10,5 cm x 21,0 cm bzw. 105 mm x 210 mm. Gleichzeitig finden Sie hier auch den Hinweis auf den 2 mm umlaufenden Beschnitt (Randanschnitt). Diese Beschnittzugabe benötigen wir als Spielraum für das Schneiden Ihrer Produkte. Sie wird als gestrichelte Linie um das Dokumentformat herum angezeigt und setzt somit das zu liefernde Datenformat auf die Maße 109 mm x 214 mm.
Tragen Sie nun die Werte in die entsprechenden Felder ein und bestätigen Sie mit „OK“. Achten Sie darauf, dass die Häkchen bei „Seitenrand anzeigen“ und „Randschnitt anzeigen“ gesetzt sind.
Wir empfehlen, wichtige Elemente Ihrer Gestaltung mit 4 mm Randabstand zum Endformat an jeder Seite zu platzieren (Achtung, bei Werbesystemen und Broschüren gibt es eine andere Empfehlung. Sehen Sie hierzu bitte unter Details des jeweiligen Produktes nach.). CorelDraw bietet Ihnen die Möglichkeit, entsprechende Hilfslinien zu definieren, sodass Sie während der Gestaltung immer die Sicherheit haben, nicht zu nahe an den Endformatrand zu geraten. Klappen Sie hierzu den Punkt „Hilfslinien“ auf und tragen Sie unter „Horizontal“ und „Vertikal“ die entsprechenden Werte ein. Die vertikalen Hilfslinien befinden sich in diesem Beispiel bei 4 mm und bei 101 mm (105 mm – 4 mm). Die horizontalen Hilfslinien bei ebenfalls 4 mm und bei 206 mm (210 mm – 4 mm).
Elemente wie Bilder oder Hintergründe, die bis zur Endformatkante reichen sollen, wie zum Beispiel der unten gezeigte Logobalken, müssen mindestens 2 mm über diese Kante hinaus, also vollständig bis in den Randanschnitt hinein oder darüber hinaus reichen.
TEXTE UND BILDER PLATZIEREN
Nun können Sie mit der eigentlichen Gestaltung Ihres Dokuments beginnen.
Für die Bilddaten empfehlen wir unseren Kunden grundsätzlich den Farbmodus CMYK (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz), da dies auch die späteren Druckfarben sind. Sollten Sie Bilder verwenden wollen, die sie beispielsweise mit einer Digitalkamera aufgenommen haben, werden diese hingegen in der Regel im Farbmodus RGB (Rot, Grün, Blau) vorliegen.
In einem solchen Fall sollten Sie zur Kontrolle die Option „Extras → Farben prüfen“ aktivieren. Damit versucht CorelDRAW, das farblich zu erwartende Ergebnis des Offsetdrucks am Monitor zu simulieren. Da der RGB-Farbraum wesentlich größer (er beinhaltet ganz einfach mehr mögliche Farben) als der CMYK-Farbraum ist, kann es hierbei zu Farbverschiebungen kommen. Hiervon sind insbesondere hochgesättigte, leuchtende, also umgangssprachlich sehr knallige, bunte Farben betroffen. Möglicherweise erscheinen die gedruckten Farben daher etwas dunkler und flauer. Sie haben zusätzlich die Möglichkeit sich die kritischen Bildstellen explizit anzeigen zu lassen, wählen Sie dazu die Option „Farben außerhalb des Gamuts“ an.
Beachten Sie aber bitte, dass wenn Sie keinen qualitativ hochwertigen, profilierten und kalibrierten Monitor einsetzen, keine farbverbindliche Darstellung möglich ist. Dennoch ist diese Option sehr sinnvoll um einen Eindruck von der Differenz zwischen der Monitordarstellung und Druckausgabe zu gewinnen.
Weiterhin sollten Ihre Bilder eine effektive Auflösung von mindestens 300 dpi (Punkte pro Zoll) aufweisen und in den Dateiformaten *.tif oder *.jpg vorliegen. Dies kann jederzeit in der Statusleiste am unteren Bildrand kontrolliert werden, wählen Sie dazu einfach das entsprechende Bild an. Beachten Sie, dass beim Vergrößern eines Bildes die effektive Auflösung sinkt. Sie sollten diese daher auf jeden Fall kontrollieren, nachdem Sie das Bild auf seine geplante Größe im Layout skaliert haben.
TRANSPARENZEN UND EFFEKTE
Transparenzen sowie spezielle Corel-Effekte führen beim Belichten der Daten hin und wieder zu Fehlern. Solche Elemente müssen vor der Ausgabe immer zu Bitmaps konvertiert werden.
Wählen Sie hierzu das entsprechende Element aus und rufen Sie über die Menüfolge „Bitmaps → Zu Bitmaps konvertieren“ das folgende Menü auf und übernehmen Sie die gezeigten Einstellungen.
AUSGABE ALS PDF
Um Ihr Dokument abschließend als PDF zu sichern, wählen Sie über das Menü „Datei → Als PDF freigeben …“ und klicken Sie auf „Einstlg. …“.
Gehen Sie nun nacheinander die einzelnen Registerkarten durch und übernehmen Sie die folgenden Einstellungen. Unter „Allgemein“ wählen Sie „PDF-Voreinst: PDF/X-1a“ und „Kompatibiliät: PDF/X-1a“. Dies dient als Grundlage für die nun folgende Konfiguration.
Übernehmen Sie die Farbeinstellungen des Dokumentes. Bitte schalten Sie, sofern Sie keinen Sonderfarbdruck in unserem Shop bestellt haben, unbedingt den Punkt „Schmuckfarben beibehalten“ aus. Wenn Sie keine Sonderfarben verwendet haben, ist diese Option hingegen grau dargestellt.
Hier müssen Sie keine besonderen Einstellungen vornehmen.
Um Probleme mit nicht oder fehlerhaft eingebetteten Schriften von vorn herein auszuschließen, wählen Sie den Punkt „Allen Text als Kurven exportieren“. Setzen Sie bitte ebenfalls das Häkchen bei „Komplexe Füllungen als Bitmaps wiedergeben“.
Auf der Registerkarte „Druckvorstufe“ setzen Sie bitte das Häkchen bei „Randanschnittgrenze“ und geben 2 mm ein. Diese Einstellung sorgt dafür, dass die Beschnittzugabe, die beim Einrichten des Dokumentes eingestellt wurde, auch im PDF mit ausgegeben wird. Druckermarkieren benötigen wir hingegen nicht.
Bitte verzichten Sie darauf, Sicherheitseinstellungen für Ihr Dokument zu verwenden.
Auf der letzten Registerkarte werden unter Umständen mögliche Probleme bei der Speicherung Ihrer Daten angezeigt; beachten Sie die angegebenen Hinweise.
Abschließend haben Sie noch die Möglichkeit, die vorgenommenen Einstellungen als PDF-Stil zu sichern. Diesen können Sie dann für zukünftige Daten verwenden und müssen die Einstellungen nicht immer wieder vornehmen. Wechseln Sie dazu zurück auf die erste Registerkarte und klicken unten rechts auf das „+“-Symbol. Sichern Sie den „PDF-Stil“ unter einem eindeutigen Namen. Sie können ihn dann jederzeit auch für andere Dokumente verwenden, indem Sie ihn über die Dropdown-Liste „PDF-Voreinst:“ aufrufen.
Schließen Sie den „Als PDF freigeben“-Dialog mit „OK“ und speichern Sie anschließend die Datei ab.
Wir empfehlen dringend, das erstellte PDF anschließend noch einmal visuell zu kontrollieren. Hierfür verwenden Sie am besten den Adobe Reader, den Sie kostenfrei unter http://get.adobe.com/de/reader/ herunterladen können.
Beachten Sie bitte, dass Sie ein PDF nicht in CorelDRAW öffnen und bearbeiten können. Es dient einzig dazu, uns Ihre Druckdaten zukommen zu lassen. Sie sollten daher in regelmäßigen Abständen, während und am Ende der Gestaltung, Ihr Dokument im CorelDRAW-Dateiformat *.cdr sichern. Dies können Sie unter „Datei → Speichern“ bzw. „Datei → Speichern unter“ erledigen. Diese Datei können Sie immer wieder öffnen und bearbeiten. ONLINEPRINTERS benötigt jedoch nur die PDF-Datei.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Erstellung Ihrer Drucksache und sichern Ihnen schon jetzt höchste Qualität bei der Ausführung Ihrer ONLINEPRINTERS-Bestellung zu.
Ihr ONLINEPRINTERS-Team